Auf dem 24-Stunden-Weg von Peking nach Guangzhou in einem chinesischen Bummelzug voller Menschen 🚃🙆👯👩👦👨 (Andere Europäer? Zum ersten Mal seit wir unterwegs sind Fehlanzeige.) Wenn nicht jetzt einen Bericht schreiben, wann dann?! Das dachte ich zumindest. Bis wir mit einem Chinesen in unserem Alter ins Gespräch kamen und sich eine Hand voll Menschen um uns versammelte. Fasziniert von dem was wir machen und woher wir kommen. Der Jüngere hat immer übersetzt, der Rest verstand kein Englisch. Alle waren aber super interessiert und nett. Auf einmal saßen die Menschen mal nicht, wie sonst immer mit ausdruckslosen Mienen vor ihren Smartphones, sondern sprachen tatsächlich miteinander. Es geht ja doch! 😊 Nachdem unser Übersetzer ausstieg, ging es mithilfe von Fotos, Skizzen und Pantomime um alle erdenklichen chinesisch-deutschen Unterschiede. Vom Kulinarischen übers Finanzielle, die Handynutzung und Politik. So vergingen die ersten vier Stunden der Fahrt wie im Fluge. Nun schlafen die meisten und ich komme doch zum schreiben. (Da u.a. Facebook und Google in China gesperrt sind, wie auch blogspot, könnt ihr den Post erst lesen, wenn wir Thailand erreicht haben.)
Fahrt mit der Transsib von Ulan Bator nach Peking
Aber jetzt von vorn: Am 21.7. morgens starteten wir in Ulan Bator unsere Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn. Schon am Gleis sahen wir fast ausschließlich Europäer. Dass die transsib mittlerweile so touristisch ist, wussten wir nicht. Wieder hatten wir ein Vierer-Abteil mit zwei Doppelstockbetten. Mit von der Partie: Timothy aus Australien und Alberto aus Spanien (aber in Brüssel lebend). Super Typen, mit deren Hilfe wir unser Englisch bestimmt um einiges verbessert haben.
Peking Tag 1
Mittags am 22.7. in Peking angekommen, ging es wieder mal auf Hostel Suche. Erster positiver Eindruck: Niemand läuft mit Mundschutz 😷 durch die Stadt! Und ja, man kann ohne sehr gut atmen. Wenn man nach oben schaut sieht man den Smog aber doch als grauen Nebel über der Stadt.🌫 Die Adresse führte uns in eine kleine Seitengasse mit winzigen schmuddeligen Läden (ein Obsthändler, ein Metzger, ein Hähnchenverkäufer, ein Schuhmacher), Meerschweinchen und Vögel in winzigen Käfigen, in Aquarien gestopfte Fische und Anwohner, die ihre Fleischration auf dem Straßenboden zerkleinerten. Malt euch den entsprechenden Geruch lieber nicht aus... Und hier sollte unser Hostel sein?! Tatsache. Glücklicherweise aber mit netter Einrichtung, gemütlichen Betten und nettem Personal. Einziges Manko: Badputzen heißt hier, den Wischmopp in die Toilette zu tauchen und damit über den Fußboden zu wischen... 😓 Am selben Abend haben wir uns noch einen Teil der Altstadt angeschaut. Der Charme der alten kleinen Häuschen wurde von Touri-Massen und diversen bunten Souvenirläden nur leider verwischt. Später sind wir noch auf den sogenannten drum- und den belltower gestoßen. (Früher ertönten hier wohl zu bestimmten Tageszeiten / Anlässen Melodien für die Pekinger) Auf einem Platz zwischen den beiden: zu chinesischer Musik tanzende Paare. 👫 Einfach so. Ohne Veranstaltung. Dazwischen spielende Kinder und plaudernde Erwachsene. Ein unerklärlich schöner, friedlicher Moment. Irgendwie magisch. ❤💫🎶
Peking Tag 2
Am 23.7. starteten wir -mit der Absicht, uns mit ein bisschen Brot und Obst für den Tag zu versorgen- einen Supermarkt-Besuch. Es roch wie in unserer Gasse und sah auch ähnlich aus. Jeder grabbelte die Fleischstücken durch, bevor er sich entschied, der Metzger hinter der Theke spuckt auf den Boden während er Dinge verwurstete...😨Ende vom Lied: Wir verließen den Supermarkt mit leerem Korb und flauem Gefühl im Magen. Unsere Entscheidung: Dem günstigen chinesischen Essen zum Trotz werden wir uns in den nächsten beiden Tagen von Fertigprodukten ernähren und uns bei westlichen Fastfoodketten durchfuttern. 😎 Hoffen wir, dass das in Thailand wieder ein Ende hat. Wir waren anschließend in der verbotenen Stadt und haben uns abends eine Akrobatik-Show angesehen. So halsbrecherisch, dass man richtig mitfiebern musste. Etwas Vergleichbares hatten wir vorher noch nicht gesehen, v.a. weil niemand gesichert war. Beispiel: Fünf Motorräder düsen gleichzeitig kreuz und quer in einer Metallkugel umher. Man sieht nur die Lichter, die sich wie zufällig blitzschnell durch die Kugel bewegen und denkt ,Nur ein kleiner Fehler, Jungs...'.
Peking Tag 3
Am 24.7. ging es zur chinesischen Mauer. Die Stimme des Guides (es war eine kleine aufgeregte Chinesin) haben wir noch jetzt zu gut im Ohr: "Blue bus, blue bus! We meet at 1:15. 1:15. At Mr. Yang for lunch. 1:15, 1:15 Mr. Yang!" Und das auf kaum verständlichem Englisch, mit nervtötender Stimme und endlosen Wiederholungen. Die Mauer selbst war aber wirklich sehenswert. Wir entschieden uns fast als Einzige für den Fußweg zur Mauer, statt für die unverschämt teure Seilbahn. Das bedeutete eine Stunde gefühlter Hochleistungssport. Es ging steil bergauf und das bei unangenehm hoher Luftfeuchtigkeit und 30°C im Schatten. ☉🌡 Oben angekommen waren wir zwar komplett nass, aber genossen die Aussicht umso mehr.
Den 25.7. nutzen wir nochmal, um von einem Park aus einen gigantischen Blick über die verbotene Stadt zu erhaschen und uns anschließend bei Pizzahut satt zu essen. Und schon ging es in Richtung Bahnhof. Die schon in Deutschland bestellten Zugtickets konnten wir hier super unkompliziert abholen. UBahn und Bahnhof sind sehr modern, organisiert und kontrolliert. Z.B. wird das Gepäck vor Betreten jeder UBahn-Station durchgescannt, genau so am Bahnhof, den man erst nach Gepäck-, Fahrkarten- und Passkontrolle betreten darf. Danach wurden wir in einen waiting-room weiter geleitet, in dem allein Menschen saßen die auch unseren Zug nehmen wollten. Eine unglaublich riesige, überfüllte Halle, von der es an diesem Bahnhof 13 gibt. Massenabfertigung... Obwohl wir den langsamsten Zug mit den günstigsten Plätzen gebucht hatten, hatten wir doch noch ein Fünkchen Hoffnung in einem der modernen und etwas komfortableren Züge zu landen. 🚄 Aber Pustekuchen. Ein stinknormaler, ein bisschen in die Jahre gekommener "Regionalexpress" stand bereit. 🚃 Und in dem sitzen wir noch immer. Die letzten drei Stunden liegen vor uns. Wir kamen tatsächlich zum Schlafen, wenn auch mit vielen Unterbrechungen weil man auf den unbequemen Sitzen kaum eine angenehme Position findet. Immerhin ist der Zug klimatisiert. Zu den Toiletten sage ich lieber nichts. Nur sind wir bei einer so langen Fahrt ohne Pause leider gezwungen sie zu nutzen. Aber hey, in nicht mal 24 Stunden verlassen wir China. Es war interessant, aber nun reicht es doch 😉
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